Heute versuche ich mich mit dem Thema „Fehlerdidaktik” auseinanderzusetzen.
Der sprachliche Fehler ist ein unerlässliches Element des Lernprozesses. Der Beweis dafür ist unter anderem das Schulpraktikum. Bevor man aber diesen Begriff anwendet, soll man ihn definieren, wobei viele unterschiedliche Faktoren zur Verfügung stehen, die die Begriffsbestimmungen ordnen. Der erste Faktor ist die Korrektheit. Als Fehler wird beispielsweise Folgendes verstanden:
- die Abweichung von der verbindlichen Sprachnorm,
- der Verstoß gegen das konkrete Sprachsystem,
- die Verletzung der Regeln, die die Verständigung und die Umgang in der Gesellschaft betreffen.
Der nächste Faktor ist durch den Unterricht bedingt. Als Fehler wird der Verstoß angenommen:
- gegen die Regeln, die in den Lehrbüchern und in den von ihnen unabhängig existierenden Grammatiken auftreten;
- gegen die Regeln, die im Kopf des Lehrers gefestigt wurden und gegen das, was der Lehrer als Fehler bezeichnet.
Die Vorbeugung und der Kampf mit den Fehlern, die die Schüler begehen, ist eine schwierige und komplexe Aufgabe, weil die sofortige Korrektur nichts verschlägt und die Lernenden die gleichen Fehler begehen. Empfehlenswert ist es, ab und zu einen speziellen Unterricht vorzubereiten, in dem die häufigsten und hartnäckigsten Fehler korrigiert werden.
Laut dem deutschen Sprichwort „Besser vorbeugen als heilen” soll sich der Lehrer von Anfang an auf diese Probleme konzentrieren, die viele Schwierigkeiten bereiten können. Zur Verfügung stehen ihm verschiedene Arbeitsformen, die es effektiver machen können, wie z.B.:
- selbstständige Entdeckung der grammatischen Regel,
- Spiele, die die Wirksamkeit der gebrauchten Übungen stärken,
- Anwendung von verschiedenen audiovisuellen Mitteln, die den Schülern den mehrkanaligen Zugang ermöglichen,
- Gebrauch von Gedichten, Liedern und Reimen zum Thema des besprochenen grammatischen Problems, dank diesen die Schüler die korrekten Strukturen im Gedächtnis behalten.
Der Lehrer muss sich dessen bewusst sein, dass die Effektivität seiner Arbeit von seinem Handeln und seiner Kreativität abhängig ist. Die Arbeitsformen sollen an das Alter der Schüler angepasst werden, weil nur dann das vorgestellte Material für sie attraktiv sein kann. Das verlangt viel Engagement seitens des Lehrers aber der Fortschritt der Schüler ist der beste Beweis für die Wirksamkeit, außerdem bereitet er Befriedigung und motiviert zur weiteren Arbeit, was in diesem Beruf sehr wichtig ist.
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Quellenverzeichnis
Kleppin, Karin (1998): Fehler und Fehlerkorrektur. Langenscheidt, Goethe-Institut, München
Foto: SXC.hu
Komentarzy: 1
Gut, dass Sie die Fragen und Problemen im Bereich Fehlerdidaktik und Fehleranalyse angesprochen und kommentiert haben. Aus meiner meiner Sicht haben Sie nichts Neues eingebracht :) Das ist ja klar. Klar ist leider auch die Situation in Schulen. Aus meiner Erfahrung (sowohl der Schülerin, als auch der Lehrpraktikantin) muss ich feststellen, dass die Fremdsprachenlehre und die Arbeitsmethoden der Lehrer veränderungsresistent sind. Das ist irgenwie schief gegangen und geht sozusagen weiterhin noch schiefer. Jeden Tag kann ich in der Schule ein folgendes Schema bewundern: 1. Prüfung der Anwesentheit und der Hausaufgaben, 2. Übungen, Übungen und noch mehr Übungen (egal, ob die Schüler das Lehrmeterial verstehen oder nicht und wenn nicht, dann haben wir ein potenzielles Opfer, auf das man stundenlang schreien kann) 3. Hausaufgabe. Als Resultat dieser Handlungsweise sehe ich eine Menge von Schülern, die Deutschunterricht natürlich hassen.
Aus meiner Sicht fehlt es den Lehrern nach zig Jahren der Arbeit an Demut. Ein kompetenter Lehrer zu sein ist wirklich eine Art der Herausforderung. Mann muss sich immer Fragen stellen, ob man etwas im Unterricht oder in eigenem Verhalten verändern sollte.
Ich bin im Moment eine Lehrerin-möchte-sein. Ich hoffe, dass ich es irgendwann schaffe und dann gebe ich mir so viel Mühe, wie es nur möglich ist, um eine kompetente und flexible Lehrerin zu sein.
mit freundlichen Grüßen
Ewa K.